
Besprechung im Gewächshaus
In der Septemberausgabe der PAGE spricht Patrick von Hausen über New Work bei Zeichen & Wunder und was ein Gewächshaus damit zu tun hat.
Die Münchner Designagentur Zeichen & Wunder hat die Quadratmeterzahl ihrer Officefläche beibehalten, die Räumlichkeiten aber umorganisiert. So sind alle geschlossenen Büros – inklusive des „Chef:innenzimmers“ – zu Minikonferenzräumen umfunktioniert worden, die für alle buch- und nutzbar sind. Zudem stellte die Agentur ein Gewächshaus auf, um einen weiteren Besprechungsplatz zu schaffen. „Das ist charmant, und wir mussten dafür keinen Riesenumbau vornehmen“, erklärt Patrick von Hausen, Director Brand Spaces.

Ein Gewächshaus für ungestörte Projektarbeit und ein Loungebereich für inoffiziellen Austausch mit Blick über München – das ist Zeichen & Wunder heute viel wichtiger als repräsentative Konferenzräume.
Demnächst soll ein weiteres Gewächshaus folgen. In den Besprechungsräumen hat die Agentur mobile Videokonferenzsysteme installiert, die flexibel von einem Ort zum anderen verschiebbar sind. Ohnehin steht Flexibilität über allem. Zeichen & Wunder will diese durch mobile Möblierungskonzepte wie höhenverstellbare, klapp- und rollbare Tische, Trennwandsysteme mit Deckenschienen und verschiebbare Wände mit Ablagen und Bildschirmen ermöglichen, die derzeit in Planungsind. Größte Herausforderung seien dabei die Akustik und die einfache Handhabung, so von Hausen. Generell sei Technik nun noch essenzieller als vor Pandemiezeiten angefangen beim stabilen WLAN über fahrbare Bildschirme und intelligente Stromanbindung für mobile Plätze bis hin zu Kameratechnik.
Der klassische, fest installierte Arbeitsplatz für einzelne Mitarbeitende wird bei Zeichen & Wunder immer unwichtiger – genauso wie repräsentative Besprechungsräume: „Die stehen in Zeiten von Homeoffice und virtuellen Meetings meist leer und sind heute nicht mehr wirtschaftlich“, so von Hausen. Was man benötigt, das sind ruhige Bereiche für Calls, offene Räumlichkeiten für Teamwork und informelle Orte für sozialen Austausch.
Ein- bis zweimal pro Woche gibt es einen Teamtag in der Agentur, an dem einzelne Teams im Wechsel vor Ort arbeiten. „Das ist aber eine Empfehlung und kein Zwang“, sagt von Hausen. Die Teams wechseln sich ab, sodass weiterhin viel Platz und Abstandhalten möglich ist. Die Mitarbeiter.innen tragen ihre geplanten Präsenztage im Agenturkalender ein, damit jeder sehen kann, wie voll es an bestimmten Tagen ist. Für die Besprechungsräume gibt es ein Buchungssystem.
„Auch wenn wir nicht alle jeden Tag in der Agentur arbeiten, ist der real existierende Ort nicht zu ersetzen. Er bleibt unser „Kraftplatz“, der uns inspiriert.“

Auch für Bewerberinnen und Bewerber spiele der Arbeitsplatz und seine Aufenthaltsqualität eine große Rolle, weil sich die Firmenkultur an der Art der Räume ablesen lasse. Allerdings reiche eine tolle Einrichtung alleine nicht aus: „Noch wichtiger ist die Offenheit untereinander und dass man wirklich gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen teilt.“ Kürzlich hat Zeichen & Wunder deshalb mit der kompletten Belegschaft eineinhalb Tage auf dem Land verbracht – „so sind wir nach der langen Homeoffice-Zeit wieder näher zusammengerückt“, sagt Patrick von Hausen. Und das abseits des schönen Büros.
